Energie ist wie Wasser

Allgemein

Ich merke, dass das Wort „Energie“, wenn es nicht in Kombination von „kinetische Energie“ oder im Kontext der Elektrizität, Induktion und anderen physikalischen Begriffen verwendet wird, wirkt auf Menschen abschreckend. Ok, ok, für diejenigen, die Physik nicht besonders mögen und glauben es nicht zu verstehen, wird das Wort „Energie“ auch etwas abschreckend wirken. Doch besonders wenn es um den spirituell angehauchten Kontext geht, schließen die Menschen ihre Sinne schneller zu, als noch ein kleiner Hauch der Erklärung eindringen könnte. Daher dieser Blog, ich möchte dir ein Bild davon vermitteln.

Von der Energie im Körper wird schon immer geredet. Dies ist auch als Seele, Geist, Qi, Prana und ähnl. bekannt. Menschen haben irgendwann erfasst, es muss etwas sein, was uns ausmacht, was uns bewegt, was uns lebendig sein lässt. In Yoga gibt es drei verschiedene Modelle der Energie im Körper.

Es gibt ein Modell Namens Chakren. Man kann sich es so vorstellen, dass es an unzähligen Stellen des Körpers eine Art Energiewirbel gibt, die diese rein und raus schleudern. Daher gibt es auch die Vorstellung, dass ein Chakra blockiert sein kann. Im Grunde geht es darum, dass die Energie dort zu schnell oder zu langsam fließt. Es kommt nur beim Tod zum Stillstand.

Es gibt auch die Energiekanäle im Körper – Nadis, dies ist ein anderes Modell um die Körperfunktionen zu verstehen. Es gibt genauso wie bei Chakren eine Unmenge davon, aber so wie man von sieben Hauptchakren redet, redet man auch von drei „wichtigsten“ Energiekanälen. Diese verlaufen die Wirbelsäule entlang. Hier wird die Energie geschoben, gesammelt und da sie sich mit Chakren überkreuzt, je nachdem wie ein oder anderes Chakra funktioniert, wird es auch verteilt.

Das dritte Modell, bzw. Vorstellung über die Energie ist der energetische Körper, eine Art Aura um den physiologischen Körper. Es sind die fünf Schichten, diese wiederum bilden einen Mantel um Menschen herum, um mit der Welt zu interagieren. Je nach Schicht unterscheidet sich die Komplexität und die Möglichkeiten. Diese Schichten schützen einen, aber dienen auch als Indikatoren für den geistigen und/oder körperlichen Zustand.

Wenn man das so hört, darf man skeptisch sein, es für Larifari halten oder sonst wie sich davon abschrecken lassen. Oder man lässt sich darauf ein, unter der Prämisse, dass zu jedem Zeitpunkt der menschlichen Geschichte, Menschen angestrebt haben jegliche Phänomene in und um sie herum zu erklären. Da das Yoga ein altes philosophisches System ist, darf man sich mit der Theorie beschäftigen und dann die moderne Worte dafür finden, die einem etwas bequemer und zugänglicher das Ganze machen würden.

Ich möchte mit dem Blog gar nicht jemanden davon überzeugen, schließlich habe ich eine sehr oberflächliche Veranschaulichung gemacht. Mir geht es darum, dass du lernst dich zu spüren und dir zuzuhören, dann wirst du auch deine Energie merken. Die ganze Yoga Lehre dreht sich NUR um Energie. Und die Asana Praxis – was im Westen beliebt als Yoga genannt wird, dreht sich auch nur darum. Niemand erklärt dir vielleicht, warum du dich so gut nach der Asana Praxis fühlst oder warum man manchmal  danach unruhig, hibbelig, nervös wird, warum du weinen musst oder einen Lach-Flash bekommst, warum du ein Asana lieber als ein anders machst usw. Wie können Asanas dein Bewusstsein steuern und zu dessen Entwicklung beitragen, wie sie dich heilen und gehen weit über den körperlichen Effekt hinaus. Aber wenn du dir genau zuhörst und deine Praxis mehr auf deine Empfindungen lenkst, wirst du keine Theorien und Erklärungen brauchen, du wirst es einfach wahrnehmen und wissen was damit zu tun ist.

Hierfür, wie ich oft anbiete, gibt es eine gut zugängliche Analogie zum Wasser. Wasser hat die Eigenschaft zu fließen, aber nicht nur das. Es kann auch frieren oder stehen bleiben… analogisch geschieht es auch mit deiner Energie. Es kann einfrieren oder stehen blieben, wobei auf den ersten Blick es als ähnlich erscheint, es ist aber nicht. Lass es uns  näher betrachten.

Wenn das Wasser einfriert, wird es fest, zerbrechlich, unbeweglich, hart. Wenn das Wasser stehen bleibt, ist es immer noch weich, liquid, man kann es mit einem Impuls von außen bewegen, dennoch wird es faulen, es kann unter günstigen Bedingungen auch zum Sumpf werden. So ist es mit der Energie in dir.

Wie merkst du, dass die Energie eingefroren ist? Körperlich sind es oft Blockaden in Knochen, Probleme mit Gelenken, Risse und Verletzungen in Muskeln und Bändern. Im Grunde dein ganzer Bewegungsapparat kann davon betroffen sein. Auf mentaler Ebene wirst du es merken, durch das schwarz-weiße Denken, durch die Rechthaberei, Wichtigtuerei, feste Überzeugung von eigener Weltsicht und Geschlossenheit gegenüber all dem „Anderen“. Menschen, die zu Dramen neigen, die Stimmungsschwankungen erleben, haben irgendwo einen „frozen Joghurt“ in sich.

Stehende Energie äußert sich etwas anders… im Körper wirst du es durch Entzündungen, Wunden (innen und außen), Geschwüre und ausgeartetes Gewebe merken. Man kann es verallgemeinern – es äußert sich in  Geweben aller Art, die irgendeine pathologische Form einnehmen. Mental wird es an der konservativen Art des Denkens bemerkbar, Geschlossenheit gegenüber dem Neuem, Rigidität, Ablehnung, Regress, Depression und Unterentwicklung. Menschen, die den Murmeltiertag erleben, die irgendwie nicht lernen wollen und all die Hausaufgaben des Universums immer bei Seite schieben. Zweifeln, Unentschlossenheit, Willenlosigkeit runden das Bukett ab.

Ein oder anderer hat eventuell gedacht, was ist mit dem dritten Aggregatzustand des Wassers? Es kann auch verdunsten. Ja! Auch das kann deiner Energie passieren… du fühlst dich dann kraftlos, schwach, schlapp, würdest am liebsten nur schlafen. Mental äußert sich das oft als Motivationsmangel, ausgebrannt zu sein und Apathie. Nur es allein mit „verdunsten“ zu vergleichen, wäre viel zu einfach. Man könnte sich in dem Glauben verirren, es sei gar nicht zu beeinflussen. Doch es ist sehr wohl beeinflussbar. Dafür ist eine andere Analogie mit Wasser viel zugänglicher als das „Verdunsten“. Das Wasser hat die Eigenschaft zu fließen und es tut es, egal wohin, wie und welchen Weg. Nun, wenn du nicht genau hinschaust, wenn deine Aufmerksamkeit nicht geschult ist, wirst du die Löcher, gar nicht bemerken, wo es entfließt. Und wenn es nur ein zwei kleine Löcher sind, kann es sein, dass die Erscheinungen einer flüchtigen Natur sind. Wenn es aber schon ein Sieb ist oder gar die Schleusen viel zu breit geöffnet sind, kann auch ein Burn Out entstehen.

So wie wenn man anfängt über die Energieverteilung im Körper nachzudenken und versucht es zu erklären, kann man nur sehr schwer bei Chakren oder nur bei der Aura bleiben, all die Bereiche interagieren miteinander. Du wirst auch, höchst wahrscheinlich, im Körper und Geiste, immer wieder, auch in Kombination all die Zustände finden, die die Energie (wie Wasser) einnehmen kann. Achtsamkeitsübungen, Meditation, Asanas, Pranayama – alle sind mächtige und zuverlässige Instrumente für die Energielenkung, die nachhaltig und langfristig wesentlich effektiver sind als Drogenkonsum oder Schutzmechanismen der Psyche, wie Verdrängung.

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